Am Dienstag ist US-Präsident Donald Trump 100 Tage im Amt. Der Republikaner hat in dieser Zeit keinen Stein auf dem anderen gelassen, innen- sowie aussenpolitisch.
Die in den USA traditionsgemäss wichtige 100-Tages-Marke ist für Medien und Umfrage-Institutionen jeweils der Zeitpunkt, in dem man das Schaffen des US-Präsidenten genauer unter die Lupe nimmt.
Am Sonntag wurden darum mehrere Umfragen veröffentlicht, unter anderem von der New York Times, der Washington Post, CNN, Fox News und weiteren. Die Zustimmungswerte für Trump variieren dabei, manchmal liegen sie unter 40 Prozent, manchmal knapp unter 45 Prozent.
All diese Umfragen werden von Statistik-Guru Nate Silver in seinem «Silver Bulletin» zusammengetragen. Daraus berechnet Silver dann jeweils einen Durchschnitt.
Die Daten zeigen ein im Vergleich zu einzelnen Umfragen übersichtlicheres Bild und geben so einen Aufschluss zur aktuellen Stimmungslage um US-Präsident Donald Trump.
Das sind die Ergebnisse.
Trump ist beim US-amerikanischen Volk derzeit ziemlich unbeliebt. Und es wird immer schlimmer. Die Zustimmung für seine Arbeit als US-Präsident rasselt seit seinem Amtsantritt immer weiter in den Keller.
Lag seine Zustimmung gemäss dem «Silver Bulletin» am 21. Januar noch bei 51,6 Prozent, liegt diese mittlerweile, kurz vor der 100-Tages-Marke, nur noch bei 44,1 Prozent. Das ist ein Rückgang von 7,5 Prozentpunkten.
Auch die Ablehnung nimmt immer weiter zu. Waren es Mitte Januar noch 40 Prozent, die seine Arbeit nicht goutierten, sind es jetzt bereits 53,2 Prozent – Tendenz steigend.
Damit ist die Missbilligung gegen Trump zum 100-Tage-Zeitpunkt höher als zum gleichen Zeitpunkt seiner ersten Amtszeit 2017.
Wenn man sich die unterschiedlichen Umfragen der US-Medien anschaut, deckt sich das Bild mit dem «Silver Bulletin»: Überall rasseln seine Werte in den Keller, sei es bei der «New York Times», bei CNN oder bei Fox News.
Und wie die Umfrage von CNN zeigt, erstreckt sich die Missbilligung über alle demografischen Gruppen. So sinken seine Werte unter anderem bei Frauen, Unabhängigen und Latino-Wählerinnen und -Wählern.
Auch ein Blick auf die Nettozustimmung (also Zustimmungswerte im Vergleich zu den Ablehnungswerten) zeigt das gleiche Bild.
Lag die Nettozustimmung bei Amtsantritt noch bei plus 11,7 Prozent, hat sich dieser Wert klar zum Negativen gewandelt und steht momentan bei minus 9,1 Prozent.
«Diese Nettozustimmungsrate ist nur noch 0,3 Prozentpunkte besser als Trumps Zustimmungsrate zu diesem Zeitpunkt in seiner ersten Amtszeit», schreibt Silver.
Der Vergleich der Umfragewerte mit früheren Präsidenten der USA zeigt: Donald Trump ist so unbeliebt wie kein anderer Präsident der letzten Jahrzehnte.
Seine Werte in der zweiten Amtszeit sind zwar noch knapp über dem Wert aus der ersten Amtszeit, je nach Umfrage variieren hier aber die Zahlen. Einige schreiben dem amtierenden US-Präsidenten in der zweiten Amtszeit eine etwas höhere Zustimmung zu als in der ersten, einige allerdings auch eine tiefere.
watson stützt sich hier auf die Umfrage des Roper Center und das «Silver Bulletin». Hier liegt Trump aktuell bei der Zustimmung noch zwei Prozentpunkte über seiner ersten Amtszeit (44 Prozent vs. 42 Prozent).
Trump ist allerdings der einzige Präsident der letzten Jahrzehnte, dessen Zustimmung nach 100 Tagen unter 45 Prozent fiel – und das sowohl in der ersten als auch in der zweiten Amtszeit.
Insgesamt erhielten nur noch George W. Bush Jr. (zweite Amtszeit), Bill Clinton (erste Amtszeit), General Ford und Richard Nixon (zweite Amtszeit) einen Zustimmungswert von unter 50 Prozent. Trumps Vorgänger Joe Biden beispielsweise kam zu diesem Zeitpunkt auf einen Zustimmungswert von 61 Prozent.
Die New York Times hebt fünf Punkte aus ihrer Umfrage hervor. Diese sind:
Vor allem der letzte Punkt dürfte Trump nicht gefallen. Der Sieg im letzten Jahr basierte stark auf dem Glauben seiner Wählerinnen und Wähler, dass nur er die Wirtschaft im Griff hat – obwohl die USA unter der Bidenregierung wirtschaftlich gesehen keineswegs schlecht dastanden.
Doch dieser Glaube beginnt zu bröckeln. In der «New York Times-Umfrage» zeigt sich, dass eine Mehrheit der Befragten der Meinung ist, dass sich die Wirtschaft seit seinem Amtsantritt eher verschlechtert als verbessert hat. 55 Prozent der Befragten gaben an, den Umgang Trumps mit der Wirtschaft zu missbilligen. Die «NYT» zieht darum das Fazit:
Das gleiche Bild zeigt sich auch bei anderen Umfragen: Bei Fox News sind es 56 Prozent und bei der Washington Post sogar 60 Prozent, die seinen Umgang in wirtschaftlichen Fragen missbilligen.
Am besten schneidet Trump noch in Sachen rund um Migration ab. Aber auch bei diesem Thema, einem Kernpunkt seiner Kampagne und seiner jetzigen Präsidentschaft, liegt die Zustimmung in den meisten Umfragen nicht über 50 Prozent.
In den Umfragen der New York Times (47 Prozent), der Washington Post (46 Prozent) und von Fox News (47 Prozent) liegt er bei diesem Thema bei unter 50 Prozent Zustimmung, bei CNN liegt dieser Wert hingegen bei 53 Prozent.
Zudem bleiben die republikanischen Wählerinnen und Wähler Trump mehrheitlich treu. Gemäss der Umfrage der Washington Post sind 8 von 10 Republikanerinnen und Republikaner mit Trumps Arbeit zufrieden, allerdings sinkt seine Zustimmung bei unabhängigen Wählerinnen und Wählern, die eher republikanisch wählen (aktuell 33 Prozent Zustimmung vs. 58 Prozent Missbilligung).
Auch in der CNN-Umfrage halten die meisten Republikanerinnen und Republikaner zu Trump. 86 Prozent der Wählerinnen und Wähler billigen Trumps Arbeit der ersten 100 Tage.
Donald Trump ist notorisch vernarrt in Umfragen, das ist bekannt. Darum ist auch nicht erstaunlich, dass er sich auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social in einem langen Post zu den Umfragen geäussert hat:
Übrigens zeigt Trump mit seinen Aussagen, das er ein Faschist ist und die USA zu einem solchen Staat umbaut.
Aber vermutlich wird es nie unter 30% gehen. Das sind die unverbesserlichen Angehörige dieser MAGA-Sekte.
Die Welt wird gleich 100% besser, sobald diese endlich wieder von der Bildfläche verschwindet.